Die jungen "Alten" aus Buggingen - Unser Treffen vom 23. August 2014
(Teil meiner Autobiografie "Ich habe gelebt !" - Letzte Aenderung: Version 1.1 vom 4. Nov. 2015)



Mein Traum: Weinschloss Lehmann

In meiner Jugend war ich mit meinen Eltern oft in Buggingen, denn mein Vater war in Buggingen geboren. Später haben sich meine Interessen verschoben. Buggingen stand nicht mehr im Vordergrund. In den vergangenen Jahren hat sich dies aber geändert. Es war weniger das "Alter", das mich dazu bewogen hat, als das Grundstück, das unsere Familie geerbt hatte. Nach dem Tod unserer Mutter musste es umgeschrieben werden. Bereits vorher und erst recht in dieser Situation waren uns Alfred Meihofer und dann später Manfred Weber eine grosse Hilfe.

In dieser Zeit begannen Christina und ich uns wieder vermehrt um die Bugginger zu interessieren. Am 13. Sept. 2007 lösten wir unser Versprechen ein und besuchten gemeinsam Buggingen. Wir trafen dabei auch die beiden über 90-jährigen Elsi und Franz Koidl. Anschliessend begann ich beim Herbsten tatkräftig mitzuarbeiten. Es war jedesmal ein Erlebnis, das Mittagessen zwischen den Rebstöcken und am Abend das weiche Bett für meinen schmerzenden Rücken! Dabei entstand auch meine Vision und Traum eines "Weinschloss Lehmann" auf unserem Grundstück hoch über der Rheinebene.

Oft tauschten wir Erinnerungen über die alte Zeit aus. So kam die Idee auf, dass wir "junge Alten" uns wieder einmal treffen sollten, denn nun sind wir die "Alten". Mit dem nachfolgenden Mail habe ich am 18. Juni 2014 eingeladen.

Hallo liebe "junge Alte" aus Buggingen

Binningen, 18. Juni 2014

 

Jahre sind es her, seit meine Schwester Christina und ich Euch zum letzten Mal getroffen haben. So haben wir zum Beispiel Verena, Christel und Friedrich "Fritz" seit über 50 Jahren nicht mehr gesehen.

Da ich seit ein paar Jahren regelmässig in Buggingen bin und bereits 3mal beim Herbsten mitgearbeitet habe, kam dabei der Gedanke auf, ein Treffen von uns "jungen Alten" analog den "Jungen-Wilden" zu organisieren. Ja, wir sind nun die Senioren, d.h. die "Alten". Einzig Regina überragt uns noch in einer Generation.

Ich erinnere mich noch gut an meine vorpubertäre Jugendzeit, als ich bei einem Besuch mit meinen Eltern in Buggingen krank wurde und sie mich an der Biergasse bei den "Koidl's und Stoll's" zurücklassen mussten. Die grossen Brot-Schnitten mit der leckeren Brombeer-Konfitüre und die Abenteuer mit Christel und Peter am Dorfbach werde ich nie vergessen. Ich erinnere mich aber auch an den ersten "sauren" Wein aus dem Keller der "alten Meihofers", den ich trinken musste. Wer erinnert sich nicht auch an die Tante Frieda? oder an die geheimnisvolle Schuhmacher-Werkstatt des Alfred Stoll.

Ich möchte Euch einfach wieder einmal sehen. So lade ich Euch mit Euerem Partner ein, uns am Samstag, 23. August ab 15 Uhr auf dem Weinhof Weber in Buggingen zu treffen. Nach einem Willkomensdrunk sprich Bowle und Kuchen gibts ein gemütliches Abendessen. Ich denke, wir haben uns viel zu erzählen. Ich werde Euch meinen Familien-Stammbaum der Lehmann- und Schneider-Dynastie zurück bis ins 1817 präsentieren, den wir gemeinsam ergänzen können. Es ist höchst interessant zu entdecken, wie ihr mit uns beiden Schweizern verwandt seid!

Damit Christina, Arnold und ich ebenfalls aktiv mitdrinken können, werden wir in Buggingen übernachten. Es würde Christina und mich ungemein freuen, wenn wir uns möglichst alle treffen könnten.

Zum Schluss danke wir Elli und Rita samt Anhang dafür, dass sie alles organisieren.

Mit herzlichen Grüssen
Max (aus Binningen) und Christina (aus Rebstein)

 

Apero bei angenehmem Wetter


Christina, Verena und Christl im Gespräch

Rita, Manfred und Joachim

Am Samstag, 23. August war es dann soweit. Wie gewohnt war ich bereits 1 Stunde zu früh, denn ich musste mein Zimmer beziehen. Nach und nach trudelten die "Alten" ein. Manche kannte ich aus den letzten Jahren noch bestens, andere aber nur als sie lachten und sprachen. Verena, Christl und Friedrich habe ich bestimmt um die 50 Jahre nicht mehr gesehen.

Die Begrüssung untereinander war jeweilen herzlich und innig. Ich sah mich unverhofft zurückversetzt in meine Jugend. Wir hatten uns beim Begrüssungs-Sekt viel zu erzählen und zu fragen. Niemand hätte geahnt, dass einige 70-jährige darunter waren.

Was ich erwartete, stand bald im Mittelpunkt der Diskussionen. Wie sind wir denn verwandt untereinander? Die Lehmanns aus der Schweiz mit den Meihofers und sogar den Webers?

Ich hatte aber vorbereitet. Die Stammbäume zeigten grafisch die verwandtschaftlichen Bindungen: Es gab da eine fruchtbare Schneider-Dynastie! Die "Lehmann's" und "Meihofer's" heirateten Schneider-Frauen, und ein "Weber" angelte sich die Gerda Meihofer.

Den ganzen Abend standen Gruppen um die Stammbäume, diskutierten, korrigierten diesen oder jenen Eintrag. Peter brachte Ergänzungen für den Lehmann-Stammbaum von seinem Schwager mit. Kurzum, einige wurden sensibilisiert, sich ein wenig mit ihren eigenen Vorfahren zu befassen.

Die Stammbäume findet ihr im Abschnitt "Mein Steckbrief"

Die jungen Alten

Arnold Graf-Lehmann
Christina Graf-Lehmann

Christina Graf-Lehmann ist meine Schwester, verheiratet mit Arnold Graf aus Rebstein beim Bodensee und seither gilt Bier aus der eigenen Sonnenbräu-Brauerei als Lebensmittel

 
Christl und Joachim Hegermann-Koidl

Christl Hegermann war mit ihrem Mann 5 Jahre im Fernen Osten bevor sie sich wiederum im Raume Ravensburg niederliessen. Ihr Mann Joachim ist gemäss Internet ein grosser deutscher Skat-Spieler.

 
Verena Jenny-Meihofer

Verena Jenny: als Schwiegertochter der Schweizer Märlitante Trudi Gerster wohnt sie hoch über dem Walensee in einem schönen Haus mit farbenprächtiger Umgebung zusammen mit ihrem Andreas und ihren Tieren

 
Peter Koidl
Peter Koidl als Fraunhofer-Preisträger 1999

Peter Koidl ist der älteste von uns jungen Alten. Er war mehrere Jahre lang bis zu seiner Pensionierung stellvertretender Institutsleiter am Fraunhofer Institut in Freiburg und ist neute noch Mitinhaber einer eigenen Firma.

 
Andrea, Brian und Tia Kelly-Meihofer

Andrea Kelly ist mein Patenkind, nun Hausfrau und Mutter der 12jährigen Tia. Sie ist verheiratet mit Brian aus dem Staate Massachusetts. Er arbeitet für ein TV-Network, ist Song Writer und Humorist.

 
Max W. Lehmann

Nach meiner normalen Schulzeit in Basel, studierte ich Chemie, übte diesen Beruf aber nie aus, denn es zog mich bereits 1970 in die elektronische Datenverarbeitung.

Ich arbeitete in den verschiedensten Positionen beim amerikanischen Computerhersteller Sperry-Univac und schlussendlich bei den beiden grossen Pharma-Konzernen Sandoz und Novartis, wo ich es bis zum IT-Controller für den ganzen Konzern brachte. Ende 2000 konnte ich mich mit 58 Jahren vorzeitig pensionieren lassen und verbringe seither meine Zeit als "rasender Reporter".

Ich bin Vater von 2 Mädchen und bereits 5-facher Grossvater.

 
Friedrich "Fritz" Meihofer
Christine Meihofer

Erst vor wenigen Jahren sind Friedrich mit seiner Christina aus ihrem Frankfurter und Freiburger Domizil zurück nach Buggingen gezogen.

 
Martin Meihofer

Martin Meihofer arbeitet als ausgebildeter Elektriker bei der Volksbank Müllheim als Verantwortlicher für die Haustechnik

 
Matthias Meihofer

Matthias Meihofer ist seit März 2014 Schweizer, wohnt in der Stadt Zürich und arbeitet bei der UBS als Kommunikationsleiter für die Bank-Karten

 
Regina Meihofer

Regina Meihofer ist die letzte Seniorin der Bugginger, die einzige der älteren Generation. Trotz ihrer Krankheit besuchte sie uns ein paar Stunden und genoss es sichtlich, mit der jüngeren Generation zusammen zu sein.

 
Werner Meihofer

Werner Meihofer war der einzige Abwesende. Er weilte mit seiner Familie in den verdienten Ferien. Er betreibt den väterlichen Bauernhof in Buggingen.

 
Manfred Weber
Rita Weber

Manfred und Rita Weber: Manfred ist Winzer und Gemeinderat in Buggingen, hat vor zwölf Jahren den Weinhof-Weber eröffnet, als Verkaufsstelle für den Bugginger Genossenschaftswein.

 
Rainer Weber
Elli Weber und ihr Kuchenbuffet

Rainer und Elli Weber gehören zwar nicht zu den Alten, denn sie sind noch zu jung, aber Ihnen gehört die Zukunft. Sie haben uns bei der Organisation des Anlassses geholfen.

Wie früher in Buggingen: Essen, Essen, Essen

Daran erinnere ich mich bestens. Hungrig oder gar durstig sind wir nie nach Hause gekommen. In Buggingen "musste" ich als Bub erstmals Weisswein verdünnt mit Wasser trinken. Geschmeckt hatte es gar nicht, aber es war mein Anfang als Geniesser.

Zu geniessen gab es auch diesmal einiges. Nach dem spritzigen Apéro im Freien wurden wir in die Gaststube zum Zvieri mit 4 oder 5 selber gebackenen Torten wie Schwarzwäldertorte, Himbeer-Creme-Torte, Früchtekuchen etc gebeten. Es war schwierig zu entscheiden, welcher Torte man den Vorzug geben sollte, denn später gab es ja noch etwas Warmes. Ich machte meinen typischen Max-Kompromiss: Ich ass zwei Stück, die rosarote Cremetorte und die Schwarzwälder.

Die Zeit verging im Fluge. Wir hatten uns so viel zu erzählen und immer wieder standen wir um die Stammbäume. Dann brachte der Küchenchef Schulz aus Müllheim-Hügelheim sein grosses 3-Gang-Buffet. Einer Vorspeise mit Lachs, Schinken, Aufschnitt, div. Salate und vielem mehr, dann als Hauptgang Gratin und Nudeln mit Rindsbraten und Schweinsmedaillons. Den Abschluss bildete ein weiteres Dessert, dem ich auch nicht widerstehen konnte.


Christoph und Martin beim leckeren Buffet

Arnold, Verena und Manfred

Vorsorglich haben Christina und ich uns entschlossen, in Buggingen zu übernachten. Dies war ein weiser Entscheid. Ich reservierte mir eines der Gästezimmer bei Rainer und Elli. So konnten ich auch den Bugginger-Wein voll durchprobieren und geniessen. Ueber Grau- und Blauburgunder machte ich auch noch Halt bem Muskat-Wein, bevor es um die Mitternacht einen Stock höher ins Bett ging.

Aus einer ganz normalen Einladung an ehemalige Bekannte, wurde für mich ein emotionales Treffen. Ein unerwarteter Rückblick in meine Jugendzeit. Ich denke, wir sollten uns in 5 Jahren wieder treffen. Hoffentlich sind dann alle noch dabei.


Regina mit zwei ihrer Kinder

Tia, Andrea und Christoph beim Kartenspiel

 

Autobiografie von Max Lehmann
Schafmattweg 13, CH-4102 Binningen
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