Meine Kinder: Daniela, die jüngere
(Teil meiner Autobiografie "Ich habe gelebt !" - Letzte Aenderung August 2018)

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Daniela, 2,5 Wochen alt

(Ich habe nie rote Haare gehabt! Sie kommen vom verfärbten Film)

Als ich die nachfolgenden Zeilen zu Ende geschrieben hatte, war ich enorm erleichtert. Ich habe ein Kapitel meines Lebens beschrieben und abgeschlossen, das schwierig war. Ich war mehrmals als Vater überfordert. Ich stand öfters neben den Schuhen, mir im Wege und habe mich mehrmals total falsch verhalten. Glücklicherweise hat Daniela alles richtig gemacht. Sorry Daniela!

Kindheit

Ihr Geburtsdatum war eine Schnapszahl, nämlich der 22. 11. 77 um 12:15 im Salem Spital in Bern und getauft am 1.1.1978 in der kath. Kirche in Bethlehem. Meine Schwester Christina war als Patin gegeben, aber der Götti? Dies war nicht einfach, denn ich hatte keine Freunde, die in Frage kamen. Schlussendlich kamen wir auf Peter Aeschlimann. Mit ihm habe ich in der CIBA gearbeitet und gemeinsam waren wir auch am Technikum in Winterthur. Der Peter war ein Spitzen-Götti und Daniela liebte ihn auch noch als Erwachsene.

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Weitere Fotos von Daniela
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Taufe 1. Jan. 1978

Taufe 1. Jan. 1978

Weihnachten 1977

Wir wohnten zu der Zeit bereits seit Okt. 1975 in Toffen. Auf Danielas Geburt hin, baute ich das letzte der Zimmer im Obergeschoss zum neuem Eltern-Schlafzimmer aus. Daniela bezog darauf unser ehemaliges Eltern-Schlafzimmer.

Daniela war ein lebendiges Kind. Bereits mit 3,5 Monaten am 3. März 1978 drehte sich Daniela erstmals vom Bauch auf den Rücken. Es dauerte hingegen lange, bis sie ihre ersten Schritte machte. Sie ass lieber, als dass sie sich bewegte. Am 11. März 1979 war es dann soweit.

Der Jakobli

Berühmt und unverzichtbar war der "Jakobli", das Schlafbaby von Daniela. Wie oft haben wir ihn gewaschen und geflickt, wobei er nach dem Waschen nicht mehr gut schmeckte.

Danielas Barbie-Zeit

Daniela war ein Barbie-Fan und baute sich aus Schachteln aller Grössen ein Barbie-Haus. Alles drehte sich um die Barbies und den Ken. Von meinem Patenkind Andy bekam sie mehrere Barbies. Auf Weihnachten 1987 baute ich gemeinsam mit Daniela ein stabiles Barbie Haus aus weissen Spanplatten. Daniela durfte mir dabei helfen beim Design, beim Anstreichen und Tapezieren. Das Haus war mehr-stöckig mit verstellbaren Böden sprich Tablaren. Ihr altes Haus aus Chikita-Schachteln blieb aber weiterhin in Betrieb. Ich glaube im Nachhinein, es blieb ihr Lieblingshaus.

Danielas Barbie Hause
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Jugend- und Schulzeit

Daniela war in ihrer Jugend hyperaktiv. Sie störte in der Schule und den Unterricht. Sie schaute lieber zum Fenster hinaus. Sie litt am Zappelphilipp-Syndrom (Aufmerksamkeits-Defizit-Hyperaktivitäts-Syndrom ADHS) und Legasthenie. Sie musste nach ärztlicher Untersuchung das Medikament "Ritalin" nehmen. Im Nachhinein ist es für mich aber auch für Daniela schwer zu erkennen, ob nicht sogar ihre Legasthenie Auslöser der Hyperaktivität war.

Am 24. April 1984 war Danielas erster Schultag im Meiriacker gemeinsam mit ihren Freundinnen und Freunden aus der Ueberbauung Bollwerkstrasse: Isabelle Frede, Cathia Gräflin und Michael Stulz. Durch ihre Legasthenie und auch ihrer Unaufmerksamkeit musste sie öfters die Schule wechseln. Daniela wurde oft gehänselt und gemobbt. Vom Meiriacker ging es bereits im 1. Schuljahr ins Neusatzschulhaus, weil der damalige kurz vor seiner Pensionierung stehende Klassenlehrer mit Daniela total überfordert war. Um ins Neusatzschulhaus zu gelangen, musste sie das Rad nehmen. Nachdem sie jedoch einmal in einen stehenden Lastwagen auffuhr, wahrscheinlich träumte Daniela, musste sie auf dem Trottoir fahren.

Ihren Frieden fand Daniela in der zweiten Klasse der multikulturellen Richter-Linder-Tages-Schule an der Hammerstrasse in Basel bei der MUBA. Hier blühte sie auf, weil die Lehrkräfte sich ihr in der Kleinklasse persönlich widmen konnten. In diese Zeit fällt auch ihr Sommer-Aufenthalt auf einer echten Alp im Berner-Oberland mit Kühen, Käserei und ohne Elektrizität. Hier oben verbrachte Daniela wahrscheinlich ihre schönsten Wochen ihres bisherigen Lebens.Sie kannte den Namen jeder Kuh und war von den Mücken zerstochen von oben bis unten, aber einfach glücklich.

Nach 3 Jahren entschied sich Daniela, in die normale Schule zu ihren Freunden ins Meiriacker zurückzukehren, um die Sekundarschule auf normalem Weg zu schaffen und einen guten Beruf erlernen zu können. Sie wiederholte dazu eine Klasse und schuf die Sekundarschule.

Ihr langer und steiniger Weg zur starken Persönlichkeit

Für Daniela wir die Schulzeit eine schwere Zeit, eine schreckliche Zeit. Ich habe es immer vermutet, aber erst kürzlich (2017), als ich ihr beim Erstellen von Unterlagen half, habe ich realisiert und Daniela hat sich mir gegenüber entsprechend auch geöffnet "Sie hätte sich selber unter Druck gesetzt, weil sie immer schlechter als Katja war. Sie wollte einmal im Leben besser sein! Sie fühlte sich als Versager." Nach diesen Worten wurde mir vieles klar. Daniela war ehrgeizig, konnte es aber trotz aller Anstrengungen nicht erbringen. Wir haben Daniela nie bewusst unter Druck gesetzt, was Daniela mir auch bestätigte, aber wir haben ihr auch zu wenig oder falsch geholfen, falls dies überhaupt möglich gewesen wäre. Ich wüsste auch nicht, wie ich es besser hätte machen sollen.

In jedem Fall. Daniela hat aus ihrem Versagen, ihren Schwächen, ihrer Frust das Beste gemacht, was möglich war. Heute ist sie eine starke Persönlichkeit mit grossen menschlichen Erfahrungen und viel Power. Ihre Schwächen, die sie immer noch hat, hat sie im Griff und weiss sich zu helfen, wahrscheinlich besser als viele vermeintlich gesunde Menschen.

Ich habe Daniela anlässlich ihres 40. Geburtstages gefragt, ob sie meine Vorsorgebeauftragte sein könne, wenn ich einmal nicht mehr selber entscheiden kann. Ich habe mir diesen Schritt lange überlegt. Ich bin nun aber überzeugt, dass sie die richtige und geeignete Person ist. Daniela hat mein volles Vertrauen. Daniela hat mit Freuden zugesagt. Ich bin glücklich!

Ferien mit dem "Weibchen" Daniela

Zwischen 1990-92 machte Daniela Jazz-Dance bei der berühmten Othella Dallas am Totentanz. Ich besuchte mehrmals mit Miranda ihre Veranstaltungen und war stolz auf Daniela, denn sie hatte wirklich Feuer im Hintern.

Auch nach meiner Scheidung begleitete mich Daniela noch mehrere Jahre in die Ferien nach Rom, Neapel, aber auch nach Solaris. Darüber berichte ich im Abschnitt "Ferien als Neu-Single und Rentner (ab 1989)" Ich bekam dabei auch einiges ab, vorallem von ihrer Pubertät. Sie lebte das "Weibchen-Sein" aus. Ich war überfordert, und ich muss gestehen, Daniela sah gut aus!

Daniela stellt sich in Posen
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Kochlehre im Quatre Saison, Hauben Restaurant, Spitzenkoch Peter Moser

Im Welschland-Internat in Châteaux d‘Oex, wohin Doris sie in den Sommer-Ferien zum Französisch lernen schickte, entdecke Daniela die Faszination des Kochens. Es ist eigentlich interessant und macht mich nachdenklich, dass Daniela dies nicht zu Hause bei Doris entdeckte! Sie begann eine Lehre als Koch im exklusiven Spitzen-Restaurant „Les Quatre Saison“ beim Peter Moser. Als einzige weibliche Lehrtochter unter 25 Köchen war es für sie nicht immer leicht, sich zu behaupten. Doch sie zog es durch und schloss im 1997 die Lehre mit einer 5.2 Abschlussnote (von max 6) mit Bravour ab. Ich war ein stolzer Vater.

Am 19. März 1997 war ich zum letzten Prüfungsessen vor der Lehrabschluss-Prüfung von Daniela im „Les Quatre Saison“, wo sie ihre Lehre absolvierte, eingeladen und muss gestehen, es hat wunderbar geschmeckt, was Daniela da mitkreiert hatte. Mir wurde ein exklusiver Platz am Tisch ihres Lehrmeisters, dem von Gault Millau ausgezeichneten Spitzenkoch Peter Moser, zugewiesen. Ich war schon stolz, als ich hörte, was er von Daniela hielt. Ein grosses Potential schlummere in ihr, meinte er.

Nach der Lehre wollte Daniela weg von zu Hause bei Doris und Luciano. Sie nahm eine Stelle im Säntis-Park in der Hotelküche an. Am 27. August 1997 zügelte Daniela für ein paar Tage von Doris zu mir an die Bollwerkstrasse, mit ihren Kleidern, Büchern, Nippsachen, ihrem Pult, ihrem Bett und Bettwäsche. Aber sie kam ohne Kleiderschrank, denn den brauchte Doris, wie sie ausrichten liess. Ich hatte genügend Platz, denn ich war wieder Solo. Sylvia war ein Jahr vorher ausgezogen.

Und am 31. August brachte ich Daniela mit all ihren Habseligkeiten nach Abtwil (SG) ins Hotel Säntispark, wo Daniela ihren ersten Job als Koch ausüben sollte. Ihr Arbeitsort lag direkt neben dem grossen Erlebnisbad mit gleichem Namen. Es war ein eigenartiges Gefühl, seine Tochter, die mir vor kurzem noch unselbständig schien, alleine zurücklassen zu müssen. Aber ich fühlte, Daniela ist während ihrer Kochlehre selbständig und erwachsen geworden. (Bem: Am selben Tag morgens um 4 Uhr ist Prinzessin Diana in Paris tödlich verunfallt!).

Im Säntispark lernte Daniela ihren jetzigen Mann Eshref kennen. Sie suchte Nähe und fand sie bei ihm. Er stammte aus dem Kosovo und war während des Jugoslavien-Krieges als Soldat von Kroatien in die Schweiz geflüchtet. Nach ca. 1 Jahr heirateten die beiden.

Daniela gründet eine Familie

Ich erinnere mich, wie wenn es gestern gewesen wäre. Wir waren am 25. Dez. 1997 unterwegs im Auto vom Geburtstagsfeschtli von Mamama Basel in Rebstein auf dem Weg nach Abtwil, wo Daniela und Eshref wohnten und arbeiteten. Ich sass am Steuer meines Autos, als Daniela von hinten sagte: "Papi! Eshref und ich werden heiraten!"

Ich musste mehrmals leer schlucken. Habe ich wohl richtig gehört? Es war ein Schock für mich! Ich mochte Eshref, aber er war ein Flüchtling, ein Kosovare und hatte keinen Beruf. Alle Zeitungen watren voll mit den Untaten der Kosovaren. Ich äusserte mich nicht und blieb stumm. Es muss schlimm für Daniela gewesen sein!

Aber Daniela zog es durch. Sie folgte ihrem Herzen. Nachträglich muss ich zugeben: Ich bewundere sie. Trotz hartem Vater hat sie sich duchgesetzt!

Ende Jan. 1998 schickte mir Daniela eine Postkarte, sie habe eine eigene Wohnung bezogen. Am Morgestraich (2. März) stellte mir Daniela ihren Freund Eshref erstmals offiziell vor. An Pfingsten (Ende Mai) erfahre ich während einer Autofahrt, dass die beiden heiraten wollen, weil Eshref als Asylant sonst ausgewiesen würde! Dies war die nächste Bombe!

Welch Unterschied zur gleichen Situation von Katja und Roland ein paar Jahre später, die mich links liegen liessen und keinen Kontakt zu mir suchten. Daniela hatte eigentlich alles richtig gemacht. Sie hatte nur Pech, dass ihr Vater überfordert war und neben den Schuhen stand.

28. Aug. 1998: Hochzeit Daniela und Eshref
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Am 28. Aug. 1998 Daniela heiratet, der Vater dreht durch und beruhigt sich dann wieder

Mamama Busi
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Nach einigen sorgenvollen Nächten, ich war mittlerweilen in den Ferien in Istrien auf Solaris, begann ich wieder aktiv zu werden. Telefone (das Handy lässt grüssen!) zu allen Bekannten jagten sich. Ich liess mich beraten, beruhigen und wurde hin- und hergerissen. Doris und Rainer aus Balingen erzählten begeistert, wie schön die Hochzeit ihres Steffen war. Schlechte, niederschmetternde Zeitungsberichte über verbrecherische Kosovo-Albaner liessen meine Stimmung nicht ansteigen. Entscheidend war das Gespräch mit Kathrin C. Sie machte mir klar, dass Daniela ein erwachsener Mensch sei und sie dasselbe Recht habe, wie ich. So wurde mir bald klar, die Heirat konnte ich nicht verhindern, musste aber das Risiko für Daniela minimieren.

Ich schrieb aus den Ferien per elektronsche Post an Daniela und Eshref. Ich machte Eshref auf die unterschiedliche westliche Erziehung aufmerksam, versuchte Daniela von den Risiken zu überzeugen........ Nachträglich alles Blödsinn. Ich machte das Bild eines schwachen, total überforderten Vaters!

Erstaunlich für mich war, dass Katja nach anfänglich ähnlichen emotionalen Problemen, sich dank Reto rasch fasste und ihrer Schwester beim Vorbereiten der Hochzeit aktiv mithalf. Ich hingegen war immer noch wie gelähmt und ohne Elan.

Am 28. August 1998 heirateten Daniela und Eshref im st-gallischen Abtwil. Es war für mich kein leichter Gang. Ich fuhr mit meinem Auto mit Danielas Götti Peter Aeschlimann und seiner Frau Ursula an die Hochzeit. Unterwegs fragte mich Peter: "Hast Du eine Rede vorbereitet? Das solltest Du tun! Für Daniela ist der heutige Tag einer ihrer wichtigsten Tage in ihrem Leben!"

"Dies auch noch", seufzte ich, denn ich hatte nichts vorbereitet. Ich wollte keine Rede halten. Aber innerhalb der 2 stündigen Fahrt machte ich mir dennoch gewisse Ueberlegungen und entwarf im Kopf eine Ansprache.

Als ich in Abtwil ankam, wurde ich herzlich begrüsst. Auch von Eshrefs Verwandten, die in der Schweiz und Deutschland lebten. Die Eltern und andere Verwandten aus dem Kosovo konnten nicht einreisen. Sie zeigten Verständnis von meinen Aengsten und Problemen. Sie wussten alle Bescheid über meinen Widerstand, waren mir darob nicht böse. Anfänglich war ich total verunsichert, denn dies hatte ich nicht erwartet. Beeindruckt hat mich, dass einer der Cousins eine sehr aufgeschlossene Lehrerin aus Garmisch-Partenkirchen zur Freundin hatte, die meine Bedenken voll verstand, jedoch auch meinte, es gebe auch Ausnahmen. Diese Wort haben mich beruhigt und ich hoffte, dass Daniela einer dieser Ausnahmen geheiratet hatte.

Am Hochzeitsessen kam dann mein Auftritt. Alle warteten auf mich, bis ich als Vater der Braut etwas sagte. Ich stand auf und sprach frei von der Leber über mich und meine Probleme mit dieser Situation. Ich entschuldigte mich gegenüber Daniela und Eshref für mein bisheriges Verhalten und versprach, mein Bestes zu geben. Ich wünschte den beiden alles Gute und versprach, sie wenn immer möglich zu unterstützen. Eshrefs-Familie, seine Verwandten, Onkels und Cousins, die zumeist in der Schweiz wohnten und Deutsch gut verstanden, hingen an meinen Lippen und waren begeistert über meine Worte. Sie kannten meine Probleme und konnten mich auch verstehen.n Ich glaube, ich habe mich gut aus der Affäre gezogen.

Mejdi Pajaziti, ein Onkel von Eshref kam anschliessend spontan zu mir und lud mich ein, in den Kosovo zu kommen, um das Land kennen zu lernen. Es dauerte zwar noch ein paar Jahre, aber im Sommer 2003 war es soweit. Mejdi lud mich ein zur Hochzeit seines Sohnes. Ich war einer der ersten Ausländischen Gäste im Kosovo.Ich darf es hier erwähnen, es wurde eine einmalige Reise mit einmaligen Erlebnnissen in einem Land, das vor wenigen Jahren in tiefstem Kriege stand.

Heute weiss ich, Daniela hat mit Eshref einen tollen Mann erwischt. Beide sind glücklich. Ich weiss über Eshref nichts negatives zu berichten, im Gegenteil: Er ist mir sehr sympathisch. Ich denke, ich habe in letzter Sekunde anlässlich der Hochzeit den Rank gefunden und Daniela als erwachsenen Menschen akzeptiert.

28. Aug. 1998: Hochzeit Daniela und Eshref
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Und bei Daniela: 2+1 = 3 (=Anina)

Am 28. April 2000 schrieb mir Daniela in einem Brief, dass ich Ende Jahr nicht nur pensioniert sondern (… noch schlimmer …) Grossvater werden würde !!!!! Ich muss gestehen, im ersten Moment war es für mich ein Schock. Grossvater setzte ich gleich mit "alt"... und bereits zwei Generationen Unterschied !!!

Später hat mir Daniela berichtet. Ich soll mich geäussert haben: "Grossvater werden ist unangenehmer, als pensioniert zu werden! Denn als Grossvater fühle ich mich nun alt!!!!" Ich bin auf Ende Dezember 2000 pensioniert worden und war erst 58 Jahre alt.

Aber schnell überwog die Freude, auch wenn in mir der "Neandertaler" sich fragte, ob das gut gehen kann, wo die beiden doch eine grosse Last zu tragen haben. Aber meine damalige Freundin Claudia hat meine Zweifel zerstreut und den denkenden Vater wieder ins Gefühl zurückgeholt. Zusammen kauften wir noch am selben Tag die ersten Turnschuhe ... und… (es gibt so schöne Buschi-Sachen) … und ich hab Daniela wieder.

Und seit 6. Dezember 2000 um 10:50 Uhr bin ich glücklicher und stolzer Grossvater meiner Enkelin Anina; und meine 89-jährige Mutter wurde Ur-Grossmutter. Meine Enkelin kam 3020 gr schwer und 48 cm gross durch Kaiserschnitt zur Welt, weil die Nabelschnur sich um ihren Hals legte.

Noch am selben Abend fuhren ich zusammen mit Katja, sie ist die Patin, ins Spital nach Wattwil (SG). Anina ist ein besonders hübsches Baby mit lebhaftem Blick. Ich bin stolz, ihr Grossvater zu sein!

Leon

Für einen Kosovo-Albaner-Familie ist ein Sohn das Grösste. Es sichert ihre Altersversorgung, denn in der Vergangenheit und auch noch heute im Kosovo, stellt er mit seinem Lohn sicher, dass seine alten Eltern etwas zum Leben haben. Leon kam am 29. Mai 2004 um 15:15 Uhr (3190g, 49cm) zur Welt.

Weiterbildung in den Pflegeberuf

Daniela lernte relativ schnell die albanische Sprache. Sie spricht mittlerweilen fliessend albanisch und hat sogar im Kosovo die Sprach- und Uebersetzerprüfung gemacht. Sie wird oft als Simultanübersetzerin von der St.Galler-Polizei und dem Gericht aufgeboten. Solche Einsätze stärken mit Recht ihr Selbstbewusstsein.

Danielas-SprachdiplomKlick aufs Bild für volle Grösse

Ihren Koch-Beruf hat Daniela bald an den Nagel gehängt. Zeitlich war die Familie mit den unregelmässigen Arbeitszeiten im Gastgewerbe nicht unter einen Hut zu bringen. Nach Zwischenstationen in der Metallindustrie (Härterei) und einem eigenen Brautgeschäft, entschloss sie sich, neu in den Pflegeberuf einzusteigen. Sie absolvierte die verkürzte FaGe- Ausbildung, welche sie im 2014 mit einer 5.1 Note abschloss. Sie begann im „Sonnegrund“ in Kirchberg (SG)zu arbeiten und wurde bereits nach 6 Monaten gefragt, ob sie als Co-Leitung weiterarbeiten möchte. Dieser Vorschlag gefiel ihr sehr und nach 11 Monaten übernahm Daniela die Leitung der Dementen Wohngruppe mit 8 Bewohnern und 12 Mitarbeitern. Im Nachhinein weiss auch ich als Vater, dass ihr Wechsel in den Pflegeberuf ein weiser Entscheid war. Hier fühlte sie sich wohl und konnte ihre sozialen Stärken optimal einbringen.

Sommer Ferien im Kosovo: Ich bin begeistert von den Kosovaren

Die Sommer-Ferien verbringen Daniela und Eshref samt Kinder meistens im eigenen Haus im Sushica (Kosovo. Ein schönes Haus haben sie aus eigenen Kräften gebaut. Ich habe sie bereits mehrmals besucht und darüber jeweilen einen Bericht geschrieben, die ich bestens empfehle. Ihr findet sie unter "Ferien". Die Zeit im Kosovo habe ich jeweilen genossen und wurde wie ein König empfangen. Ja, als Oberhaupt der Lehmann-Familie! 3x war ich an Hochzeiten, einmal in Albanien am Meer und einmal an der Beschneidungsfeier meines Enkels Leon.

Ende gut, Alles gut

Zwanzig Jahre später im Sommer 2018 feierten Daniela und Eshref ihren 20. Hochzeitstag alias Porzellan-Hochzeitstag. Am echten und ersten Hochzeitstag habe ich als Vater keine gute Figur abgegeben. Dies wollte ich nachholen, denn Daniela und Eshref hatten mich überzeugt. Sie machten es besser als ich und Doris. Ich habe sie eingeladen und gedrängt, diesen Tag im Kosovo mit all ihren Verwandten in einem grossen Fest zu feiern.

Es wurde ein grossartiges Fest mit allem Drum und Dran. Wir feierten dann nämlich auch meinen 75. und Danielas 40. Geburtstag. Einen illustrierten Bericht über dieses einmalige Erlebnis findet iher im Kapitel "Ferien im Kosovo" in dieser Autobiographie.

 

 

Autobiografie von Max Lehmann
Schafmattweg 13, CH-4102 Binningen
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