Winter-Ferien im Wallis (1980 - 93)
(Teil meiner Autobiografie "Ich habe gelebt !" Letzte Aenderung: Version 1.0 vom 25.Okt. 2017)

Doris und ich liebten das Skifahren, waren aber keine Fanatiker. Mir war es meistens zu kalt, und am Nachmittag, wenn die Sonne schien, dann war der Schnee sulzig und schwer. Doris war eher die Aesthetin, ich der Draufgänger und Mutigere. In den ersten Jahren unserer Ehe lagen Skiferien nicht drin. Wir beide mussten arbeiten, dann kamen die Kinder und wir bauten ein Haus.

8. - 18 März 1980: Winterferien in Münster/Obergoms

Hier verbrachten wir unsere ersten Winter-Ferien. Jedoch Skifahren war nur beschränkt möglich. Münster ist kein Alpin-Skigebiet, aber ein Langlauf-Paradies. Mit Katja gingen wir auf den Idiotenhügel im Dorf oberhalb Münster. Dort besuchte Katja einen Skikurs und machte ihre ersten Schritte. Doris und ich mieteten derweil Langlaufskier und übten Langlauf auf den grossartigen und berühmten Gomser-Loipen. In der zweiten Ferien-Woche kam Stetti aus Bern, die grosse Freundin von Doris, zu uns, die wir überzeugen konnten, auch Langlauf zu machen. Sie kam aber nur einmal mit, dann meinte sie, sie sei doch nicht verrückt! ... und litt tagelang an Muskelkater.

In der zweiten Woche wurde das Goms durch grosse Schneefälle überrascht und heim gesucht. Ueber 1 m schneite es in 20 Stunden. Das Goms war von der Umwelt abgeschnitten. Die Autos waren unter der Schneeschicht nicht mehr zu erkennen. Um auf unserer Heimreise nach Oberwald zum Furka-Tunnelverlad zu gelangen mussten wir Schneeketten montieren. Zudem wurden die Autos in Packeten durch die immer noch kritische Lawinenzone gelassen.

Bellwald im Goms (1992)
(Klick aufs Bild für volle Grösse)

Winterferien in Bellwald (1981 - 1993)

Wir hatten das grosse Glück, dass wir guten Kontakt zu Pfupf und Edith im Visp hatten. Pfupf war mit mir im Technikum. So durften wir während 13 Jahren ihr schönes Chalet Louise im hochgelegenen Gomser-Dorf Bellwald mieten und geniessen. Es war ein schönes Haus mit 2 Schlafzimmern, 1 Wohnzimmer und Küche. Ganz besonders war aber der Sitzplatz vor dem Haus mit Blick auf Bellwald. Die Kinder lernten hier Skifahren und wir "alten" nahmen Skikurse, um uns im Stil zu verbessern. Anfänglich brachte ich meinen "ur-alten" Kneissl White Star mit. Als ich feststelte, welch grosse Fortschritte Doris mit gemieteten neuen Skiern machte, habe ich unverzüglich auch neue und aktuelle Skier gemietet und meine Kneissl verschenkt.

In Sichtweite vom Chalet Louise war der Skilift, der uns in 2 Etappen bis auf 2'700 m Höhe brachte. Anfänglich kam Mamama mit, um auf Daniela und Katja aufzupassen, während wir Ski fuhren. Katja ging vom ersten Jahr an in die Skischule, denn sie erhielt vom Götti Charlie, einem gebürtigen Zermatter, ganz tolle Skier auf ihren 6. Geburtstag. Sie machte auch am Skirennen mit und wurde 16. von 23. Mädchen. Daniela rutschte auf ihren roten Rutscherli und dem Schlitten umher.

Zu den grossen Erlebnissen war jedes Jahr der Bau von Schneehöhlen im Garten vor dem Sitzplatz. Manchmal reichte der Schnee aus, dass wir sogar ein Dach bauen konnten. Mit der Zeit verfeinerten wir die Technik und vereisten den Schnee. Mit diesen Schneeblöcken konnten wir massive Iglus bauen.

Wintersport in Bellwald (1981 und 1983)
(Klick aufs Bild für volle Grösse)
)
1981

1983

1983

Bereits im 2. Jahr Bellwald, also im 1982 ging auch Daniela in die Skischule. Sie war kräftig und vorallem mutig. Sie hatte keine Angst vor der Geschwindigkeit. Ganz im Gegenteil zu uns Eltern, die manchmal nicht zuschauen konnten, wenn es immer schneller wurde und Daniela jubelte!

Im 3. Bellwald-Jahr 1983 nahmen unsere beiden Mädchen am Skischulrennen statt und bekamen eine Medaille. Katja fuhr sehr vorsichtig, wie es ihre Art war, um die Tore, während Daniela zu schnell war und an einem Tor vorbei fuhr. Sie waren in derselben Klasse beim Skilehrer Wendelin.

Skifahren und Skischulrennen(1983)
(Klick aufs Bild für volle Grösse)
)
1981

1983

1983

1983

Auch nach der Scheidung fuhr ich nach Bellwald und nahm die Kinder mit. Wir machten es zur Tradition, dass wir mit dem Zug an die Basler Fasnacht zum Morgestraich fuhren, um aber im Verlaufe des späteren Nachmittags wieder zurück ins Goms zu fahren.

Am 25. Feb - 6. März 1993 fuhren wir zum letzten Mal nach Bellwald. Neben Katja und Daniela begleitete mich Isabelle F. und später kam auch noch Reto der Freund von Katja dazu, der hier oben senen 20. Geburtstag feierte. Nach 1 Woche unterbrachen wir das Skifahren und fuhren nach Basel an den Morgestraich und die Basler Fasnacht.

Katja und Isabelle F. waren damals 16 Jahre alt. Im Alter also, in dem sie die ersten grossen Freund- und Liebschaften eingingen. Ich habe in meiner Jugend erlebt, wie es ist, unaufgeklärt die Pubertät zu durchleben. Ich hatte es aber leichter als meine Eltern. Ich sass im selben Boot, wie meine Kinder. Ich war Solo, hatte nur da oder dort eine Freundin und musste mich auch schützen, schützen vor Geschlechtskrankheiten, aber vorallem vor Aids und unerwünschten Schwangerschaften.

Ganz natürlich kamen wir auf dieses Thema zu sprechen, als ich die Mädchen fragte, ob sie schon einen Freund hätten. Ob ihnen denn schon jemand gesagt hätte, wie man sich schützt? Kurzum: nach kurzer Zeit waren alle aufgeklärt und Katja empfahl ich, zum Frauenarzt wegen der Anti-Baby-Pille zu gehen, da sie mit Reto schon einen festen Freund hatte. Ich anerbot ihr, sie zu begleiten, was Katja aber ablehnte (verständlich). Der Vater eines Schulkameraden sei ja Frauenarzt. So war auch dieses Problem gelöst. Von Doris bekam ich zwar grosse Rüffel, weil ich mich gewagt hatte, die Kinder aufzuklären, von der Mutter Frede aber ein grosses Kompliment, weil sie und ihr Mann nie den richtigen Ton und Zeitpunkt zur Aufklärung fanden. Sie war happy und schenkte mir ein Vogel-Tränke für den Garten.

Skitechnik: Stemmbogen (1983)
(Klick aufs Bild für volle Grösse)
)

 

Autobiografie von Max Lehmann
Schafmattweg 13, CH-4102 Binningen
Jump to (1 kB)

Zur Homepage
http://www.maxlehmann.ch
Jump to (1 kB)

Zur Autobiografie
http://www.maxlehmann.ch/memoiren