Max, der Nil und die Nil-Jungfrau

Eine wahre Geschichte über meine Aegypten-Reise vom 23. Jan. - 6. Feb. 2003

Nilfahrt
Karte von Aegypten

Stichworte: Nil-Kreuzfahrt, Luxor, Karnak, Tal der Könige, Tutenchamun, Hatshepsut, Memnon-Koloss, Theben, Esna, Edfu, Horus- und Komombo-Tempel, Assuan, Staudamm, Felsengräber, Abu-Simbel, Kairo, Cheops-Pyramide, Sphynch, Gizeh, Akabaster-Moschee, Sultan-Hassan-Moschee, Sinai, Sharm-el-Sheik, Ramses, Hieroglyphen

Einleitung

Zu meinem 60. Geburtstag (31. Dez. 2002) habe ich mir diese Reise geschenkt. Ein alter Traum bereits aus der Schulzeit im Hum. Gymnasium wollte ich mir damit erfüllen.

Unbeschreiblich und unvergesslich waren die Eindrücke während meiner 15-tägigen Ägypten-Reise. Ich erlebte die fünftausendjährige Geschichte dieses einmaligen Landes auf meiner einwöchigen Nilfahrt von Luxor via Edfu nach Assuan und zurück. Ich besuchte die bekannten Tempelanlagen am Nil (auch Nachts), das Tal der Könige und besichtigte anschliessend einige der wichtigsten und berühmtesten Sehenswürdigkeiten von Kairo wie die Cheops-Pymide und die Sphynx von Gizeh. Zum Abschluss verbrachte ich ein paar erholsame Tage am Roten Meer im Badeferienparadies Sharm el Sheikh. Und das Ganze wurde geprägt durch eine wunderbare Begegnung in Abu Simbel.

Anlässlich meiner Home-Office-Zeit während der Corona-Pandemie Ende 2020 habe ich die Fotos dieses Berichtes neu bearbeitet und vorallem grosszügiger in den Bericht integriert. Als Vorbild dienten mir die GEO-Hefte mit den in den Text inegrierten grossen Fotos. Schlussendlich bin ich erstaunt über die recht gute Qualität der damaligen Foto-Technologie. Ich benutzte nämlich analoge Papierbilder, die ich durch Einscannen digitalisieren liess und eine der ersten Digital-Kameras der Marke "Casio QV-3000EX".

Reisebericht meiner 2. Aegypten-Reise

Zwei Jahre später bin ich zum 2. Mail nach Aegypten gefahren. Ueber diese Reise findet ihr den Reise-Bericht mit vielen neuen Bildern unter Meine 2. Aegypten-Reise mit Badeferien in Hurghada vom 20. Jan - 3. Feb. 2005

Reiseplan

Hinflug:mit Swiss ab ZH Kloten nach , Flight Nr. LX 8474 (MD-82)Do, 23.1.2003 um 08:35 Uhr
Ankunft in Luxor (nach 4 Std. Flugzeit)um 13:50 Uhr (Egypt time)
Rückflug:mit Swiss ab Sharm el Sheikh, Flight Nr. LX 8475 (MD-82) 412Do, 6. 2. 2003 um 18:15 Uhr (Egypt time)
Ankunft in Zürich Kloten (nach 5 Std. Flugzeit)um 22:10 Uhr

Nilschiffe und Hotels

M/S Hamees: Gehobenes Mittelklasse-Schiff (off. Kat. ****) mit 75 Kabinen. 1 Diningroom, 1 Bar mit Aufenthaltsraum, Library und Playing room, Shops etc. Kleines Schwimmbad auf dem Liegedeck. Alle Kabinen mit Klimaanlage.

Mövenpick Resort Cairo Pyramids: Hotel der gehobenen Mittelklasse in Bungalows inmitten eines üppigen Gartens nahe der Pyramiden von Gizeh. Das Hotel verfügte über 221 Zimmer, 19 Suiten, 3 Restaurants davon 1 Thailändisch, Swimming Pool, 4 Tennisplätze, Wellness.

Hotel Ghazala Holiday Village: Hotel der guten Mittelklasse (offiz. Kat. ****) an zentraler Lage direkt am wunderschönen Sandstrand der Na'ama-Bucht unter Schweizer Leitung. 256 Zimmer/Bungalows mit Klimaanlage. Tauchschule. An erster Strandlinie in der Na'ama Bucht. Vom reservierten Ghazala-Strand nur durch die Fussgänger-Promenade getrennt.


1. Reisetag: Flug von Zürich - Luxor (Do, 23. Jan. 2003)

Am Morgen früh um 05:23 gings mit dem Basler Tram zum Bahnhof SBB und von dort weiter mit dem Zug zum Flughafen Zürich. Der Swiss-Flug verlief ohne Zwischenfälle, wobei mir in der Abflughalle auf dem Flughafen Kloten eine Blondine mittleren Alters in hellen Jeans und himmelblauem Pulli aufgefallen ist. Sie machte mir einen etwas unnahbaren Eindruck. Auf dem Flughafen in Luxor fiel sie mir nochmals auf, weil sich ägyptische Beamten ihrer annahmen und sie ohne weitere Kontrollen durch den Zoll begleiteten. Dann verlor ich sie aus den Augen. Ich sollte sie später unverhofft wieder treffen.

In Luxor angekommen wurden wir in einem Kleinbus direkt zum schwimmenden Hotel MS Hamees (Baujahr 2001) transferiert. Unsere ESCO-Reisegruppe bestand aus 7 Personen und Hassan, unserem Reiseführer aus Cairo. Nach dem verspäteten Mittagessen (es gab unter anderem Datteln, so gross wie grosse Zwetschgen) bezog ich meine gemütliche Kabine Nr. 326 im 3. Oberdeck auf der rechten Seite des Schiffes. Sie hatte ein grosses Fenster und unterschied sich in Nichts von einem Hotelzimmer.

Mit meiner Reisegruppe hatte ich etwas Pech. Sie entsprachen bis auf Heidi und Werner aus Rheinfelden nicht meinem Stil. Die beiden anderen Paare waren konservativ und bünzlig. Sie sprachen viel und ausführlich über ihre Krankheiten, ihre Pillen und verglichen ununterbrochen mit der Schweiz. Glücklicherweise spielte dies bei den Führungen keine grosse Rolle und die gemeinsamen Essen brachte ich auch hinter mich.

Luxor-Tempel bei Nacht

Luxor war die religiöse Hauptstadt der Pharaonen. Mit einem emotionalen Paukenschlag begann die Nilrundfahrt. Gegen Abend besichtigten wir nämlich den Luxor-Tempel bei Nacht, also beleuchtet mit tollen Spots. Es war eindrücklich, was wir da sahen. Tempel gross wie 6-7stöckige Hochhäuser. Dank der Spot-Beleuchtung wurden unsere Augen nicht von Nebensächlichkeiten abgelenkt.

Amenophois III gab den Auftrag für den Bau dieser sakralen Stätte. Die Thebanische Göttertrinität Amun, Mut und Chons sollte hier ihr Haus finden. Alle folgenden Herrscher nahmen Veränderungen vor und erweiterten den Tempel kontinuierlich, bis er schliesslich auf eine Länge von 260 m angewachsen war.

Der erste Pylon (=Eingang zu einem Heiligtum) geht auf die unermüdliche Bauinitiative von Ramses II zurück. Der Torturm ist 63 m breit. Einst zierten hier 2 Obelisken den Vorplatz. Einer davon wurde von Napoleon 1836 gestohlen und auf dem Place de la Concorde in Paris aufgestellt.

Hinter dem Pylon breitet sich der grosse kollonadengesäumte Säulenhof von Ramses II aus und zeigt mit 57 x 51 m eindrucksvolle Proportionen. 74 Papyrussäulen, in 2 Reihen angeordnet, stützten einst die Decke. Rund 7m hohe stehende und sitzende Kolossalstatuen von Ramses finden sich zwischen den Säulen.

Eingang zum Luxortempel Ramses-Kopf

Ein weiteres Tor, flankiert von zwei mächtigen Statuen, führt in den 52 m langen Säulengang mit 14 paarweise angeordneten Papyrussäulen.

Der zweite Hof ebenfalls von 32 Papyrussäulen in zwei Reihen umgeben leitet in die Vorhalle des Tempels über, die von je 8 Säulen in 4 Reihen gegliedert wird. Dann folgt der Vorsaal und weiter auf der Tempelachse ein weiterer Saal mit 4 Säulen, in dem der Opfertisch für die heilige Barke stand, und schliesslich das Allerheiligste, dessen heutige Anlage auf Alexander der Grosse zurückgeht.

Pharao Hieroglyphen

 

Säulensaal im Luxor-Tempel Luxor-Tempel
Säulen im Luxor-Tempel Säulen im Luxor-Tempel Säulen-Allee im Luxor-Tempel

2. Reisetag: Besichtigung in Theben, Fahrt Luxor - Esna (Fr, 24. Jan. 2003)

Zwischen 6-7 Uhr Frühstück und um 7 Uhr gings per Kleinbus zum Westufer des Nils, nach Theben West. Es war recht kühl (etwa 12-15°C) und ein dicker Pullover war zweckmässig. Die Aegypter schlotterten bei dieser Temperatur und trugen mehrere Pullover samt Winterjacke übereinander.

Tempel der Hatschepsut (1492 - 1458 v. Chr.)

Gottheit Horus

Das eindrucksvollste Bauwerk von Theben West ist zweifellos "Deir el-Bahari", der Totentempel der Königin Hatschepsut, der am Fuss eines rostroten, 300 m steil in die Höhe schiessenden Bergmassivs liegt. Als Terrassentempel wurde diese prächtige Anlage in einen Felsen hineingebaut. Dieser Tempel erlangte am 17. November 1997 traurige Berühmtheit, als hier islamistische Extremisten eine Reisegruppe mit grösstenteils Schweizern niederschoss und mehr als 62 davon tötete.

Bemerkenswert ist, dass die Achse dieses und des Tempels von Karnak (auf der anderen Nilseite) in genau gleicher Linie verläuft, mit nur minimaler Abweichung.

Eingang zum Hatscheput Tempel Säulen-Saal im Luxor-Tempel
Fresken Hatscheput Tempel Bemalte Säulen Fresken Hatscheput Tempel

Hatschepsut war eine der interessantesten Persönlichkeiten der ägyptischen Geschichte. Sie war die einzige weibliche Regentin und war die Gemahlin des Thutmosis II, der nur wenige Jahre regierte und keinen Nachfolger hinterliess. So fiel der Thron an den noch unmündigen Sohn seiner Nebengemahlin Isis, der als Thutmosis III in späteren Jahren Furcht und Schrecken verbreiten wird.

Doch zunächst herrschte seine Stiefmutter Hatschepsut als Regentin, eine starke Frau, die sich nicht mit dem zweiten Platz begnügte. Zwei Jahre nach dem Tod ihres Mannes liess sie sich anlässlich einer Amun-Prozession zum König ausrufen. Unerhörtes ist geschehen! Eine Frau herrscht als Mann auf dem Horus Thron. Volle 2 Jahrzehnte (1488-68) herrschte Hatschepsut nun als König über das Nilland.1469/68 starb die Königin. Wir kennen die Ursache nicht. Ihr Stiefsohn Thutmosis III übernimmt die Herrschaft und nennt sich fortan Pharao.

Tal der Könige

Tal der Könige

Die Pharaonen der 18. Dynastie brachen mit der Pyramiden-Tradition und gruben ihre Grabmäler tief in den Berg hinein, um so Plünderungen durch Grabschänder zu vermeiden. Lange kunstvolle Korridore führen durch eine Reihe von Kammern und falschen Türen zu den Grabgewölben, welche mit Texten und Illustrationen aus der Totenliteratur beschriftet und bemalt sind.

Das berühmteste Gräberfeld Aegyptens liegt auf der Westseite des Nils hinter der Bergkette des Hatschepsut-Tempels. Die insgesamt 65 Gräber, Ausgangspunkt der Toten für die Reise ins Jenseits, waren mit Schmuck, Gold und handwerklichen Kostbarkeiten gefüllt. An den Wänden finden sich noch heute Anweisungen und Instruktionen für das Totenreich sowie Abbildungen der Geister und Götter der Unterwelt.

Nur etwa ein Drittel der Gräber ist zur Besichtigung freigegeben. Immer wieder müssen einzelne Gräber geschlossen werden, um sie zu restaurieren. Die Feuchtigkeit durch die Ausdünstungen der Besucher greift die Malerei an und zersetzt die Tausende Jahre alten Farben.

Alabaster-Verkaufsladen

Unser Reiseführer Hassan brachte uns in einen Alabaster-Verkaufsladen, wo wir einkaufen konnten, wo aber auch mit einfachen Werkzeugen Schalen und Krüge von Hand geschaffen wurden. Der Alabaster ist eine feinkörnige Abart des Kalk in den Farben weiss, gelb und grün.

Memnon-Kolosse

Auf der Rückfahrt kamen wir an den beiden 18 m hohen Sitzfiguren des Amenophis III. vorbei. Sie bewachten einst den Eingang seines Totentempels. Beide Kolosse sind aus Sandstein, der die Namensgraffiti vieler Besucher der Antike aufweist, unter anderem auch die von Kaiser Hadrian.

Säulen im Luxor-Tempel

Weiterfahrt via Esna nach Edfu

Am Nachmittag um 13:30 legte die MS Hamees in Richtung Schleusen von Esna ab. Ich lag in Badehosen auf dem Sonnendeck und liess die herrliche Nillandschaft mit fruchtbarem Land und direkt dahinter liegender Wüste an mir vorbeiziehen. Ich beobachtete die Bauern (=Fellachen), deren Hütten am Ufer, die spielenden und winkenden Kinder, dann wieder ein paar Kühe und Nil-Ochsen, waschende Frauen. Es gab so viel zu schauen. Um 18:30 Uhr erreichten wir die Schleuse in Esna, konnten aber erst am nächsten frühen Morgen um etwa 03:45 durchfahren, weil andere Schiffe bereits vor uns warteten. Kurz vor 8 Uhr langten wir in Edfu an.

Dorf am Nil Wüste am Nil

3. Reisetag: Edfu - Kom Ombo - Assuan (Sa, 25. Jan. 2003)

100 km südlich von Luxor liegt am westlichen Nilufer Edfu. Heute wird rund um Edfu als landwirtschaftliches Hauptprodukt Zuckerrohr angebaut, das mit kleinen Schmalspurbahnen von den Feldern zur Verarbeitung in die Stadt gebracht wird. Die Aegypter haben mit einem Pro-Kopf-Verbrauch von 20 kg Zucker im Jahr einen Spitzenwert im internationalen Vergleich und gelten als Leckermäuler.

Schiff vor der Schleuse Edfu Reinigung am Nilschiff Matrose

Horus-Tempel in Edfu

Um 08:30 Uhr wurden wir mit Pferdefuhrwerken zum Edfu-Tempel gebracht. Es war chaotisch, wie die Droschken in den Strassen neben dem Auto-Verkehr "dahinrasten".

Pferdefuhrwerke Max in der Kutsche

Der dortige 137 m lange Horus-Tempel aus dem 3 Jh. v. Chr. gilt als einer der besterhaltenen Tempel jener Zeit, auch wenn Christen seine Reliefs aus religiösen Gründen beschädigten. Geweiht war der Tempel dem falkenköpfigen Horus, seiner Gattin Hathor und dem Sohn Harsomotos. Königliche Granitfalken halten an den Türen Wache.

Wie üblich zeigt der Eingangspylon - mit 64 m Breite und 36 m Höhe der grössten Aegyptens nach Karnak - den Pharao, wie er den Feind am Schopf gepackt hält und mit der Keule auf ihn einschlägt.

Horus Tempel: Frontansicht Eingang Horus Tempel Stilleben Horus Tempel

 

Horus Tempel: Fresken Horus Tempel: Hieroglyphen Horus Tempel: Hieroglyphen

Doppeltempel von Kom Ombo

Um 10:30 Uhr legte unser Schiff in Edfu wieder ab und auf dem Sonnendeck konnte ich wiederum die Nilfahrt geniessen. Um 16:30 Uhr legten wir in Kom Ombo an. In der Umgebung von Kom Ombo wurden in der Zeit zwischen 1963-65 in insgesamt 34 Dörfern jene 60'000 Nubier angesiedelt, die ihre Orte bei der Flutung des Nasser-Stausees verlassen mussten.

Hütte am Nil Wüste am Nill

 

Kreuzfahrtschiffe Felluke

Der Kom Ombo Tempel weist eine architektonische Besonderheit auf. Da das Heiligtum zwei Göttern geweiht ist, dem Krokodilgott Sobek und dem falkenköpfigen Haroeris (Horus als Sohn des Re), finden wir eine Doppelanlage, die entlang der Längsachse in zwei symetrische Hälften geteilt ist. Jede der Anlagen besitzt einen eigenen Eingang.

Eingang Kom Ombo Tempel Säulen Kom Ombo Tempel

 

Kalender KomOmbo-Tempel

4. Reisetag: Assuan (So, 26. Jan. 2003)

Assuan mit rund 400'000 Einwohner ist eine sympatisch wirkende Stadt. Im Gegensatz zu Luxor sind hier die Aegypter weniger aufdringlich. Die Temperatur war tagsüber um die 25°C. Assuan wird wegen seines angenehmen milden Winterklimas von reichen Aegyptern geliebt. Aga Khan, geistiges Oberhaupt der schiitisch-ismaelitischen Hodja-Sekte, lebte dort und liess sich dort auch in einem grossen Mausoleum beisetzen.

Philae-Tempel Junger Bootsführer

Philae-Tempel

Mehrere Tempel in der Region waren durch den Nasser-Stausee vom Untergang bedroht gewesen. Durch internationalen Einsatz wurden sie gerettet, so auch der Philae-Tempel. Stein um Stein wurde der der Göttin Isis und ihrem Sohnn Harpokrates (Horus als Kind) geweihte Tempel freigelegt und zur nahegelegenen Insel Agilkia transportiert.

In einem kleinen Boot mit Aussenbordmotor tuckerten wir auf diese Insel. Der Bootsführer war ein kleiner Junge, bestimmt nicht älter als 10 Jahre.

Philae-Tempel: Göttin Hathor Philae-Tempel:Säulenhalle Philae Tempel: Hieroglyphen

Nasser-Staudamm

Bereits früh am Morgen gings mit einem Kleinbus in Richtung Nasser-Staudamm. Unterwegs sahen wir das im Kolonialstil gebaute Cataract-Hotel, auf dessen Terrasse Agatha Christie grosse Teile ihres Krimi "Tod auf dem Nil" schrieb. Der Staudamm wurde nach 11 Jahren Bauzeit 1971 mit Hilfe der Russen vollendet. Dahinter erstreckt sich seither der 500 km langer Nassersee, bis tief in den Sudan. Die Breite schwankt zwischen 5 und 35 km. Der Assuan-Staudamm staut den Nil auf einer Länge von 3.5 km. An der Sole hat er eine Dicke von 960 m, seine Krone besitzt noch eine Stärke von 40 m.

Die weltberühmten Krokodile gibt es nur noch oberhalb des Staudamms. Im unteren Nillauf sind sie ausgestorben.

Nil und Felsengräber

Felsengräber

Gegenüber von Assuan liegt der „Hügel des Windes“, so lautet die Bedeutung des arabischen Namens „ Qubbet el-Hawa “. Auf der Kuppe des Hügels steht weithin sichtbar ein kleines weißes Mausoleum des muslimischen Scheichs Sidi Ali Bin el-Hawa („Herr Ali, der Sohn des Windes“). Am Hang der Qubbet el-Hawa waren im Alten und Mittleren Reich zahlreiche prächtige Gräber der Fürsten, Gaugouverneure und hohen Amtsträger von Assuan und Elephantine in den anstehenden Fels geschlagen worden. Diese sind über die Aufstiege vom Nil her erreichber. Ueber diese Aufstiege wurden die Sarkophagen zu den Felsengräber hochgezogen.

Der unvollendete Obelisk Der unvollendete Obelisk

Unvollendeter Obelisk

In Assuan waren die Granit-Steinbrüche, aus denen über Jahrtausende der Rosengranit für die Statuen und Säulen der Tempel gebrochen wurde. Attraktion ist der unvollendete Obelisk, der mit 1170 Tonnen Gewicht und einer Höhe von mehr als 41 m alle anderen Obelisken übertroffen hätte. Rund um die gigantische Nadel ist der Fels bereits völlig weggeschlagen. An der Basis ist der unvollendete Obelisk noch mit dem Fels verwachsen. Er wurde wegen mehrerer Risse im Gestein nicht fertiggestellt.

Bei dieser Klopftechnik standen Mann neben Mann, und ein jeder hämmerte mit schweren Kugeln aus Diorit, einem harten Gestein, auf den Fels. Aus einer Inschrift der Königin Hatschepsut weiss man, dass innerhalb von 7 Monaten ihr heute noch in Karnak/Luxor stehender Obelisk gebrochen, beschriftet und aufgestellt wurde - ein Zeichen, dass die alten Aegypter mit einer solchen Arbeit keinerlei Probleme hatten.

Kitchener-Island: Palmen Kitchener Island Kitchener Island

Kitchener Island

Geplant war eine Fahrt mit einer Felukka (Segelboot). Da es nach dem Mittagessen jedoch zu wenig windete, mussten wir darauf verzichten und fuhren mit einem Motorboot zum Kitchener Island, einer Blumeninsel und Botanischer Garten, einem tropischen Paradies. Neben verschiedener Arten von Palmen, Oleander, Bougainvillea und Malven wachsen hier auch riesige Mahagonibäume, Brot- und Muskat- sowie Trompetenbäume. Für mich ganz speziell waren die manigfaltigen Palmenarten.

Kitchener-Island: Palmen Nillandschaft bei Nacht

Abendrundfahrt: Moschee-Besuch, Sonnenuntergang, Nubier-Haus, Parfumfarbrik

Es war die Idee unserer Reiseleiters Hassan. Gegen Abend besuchten wir eine Moschee, dann erlebten wir hoch über Assuan den wunderbaren Sonnenuntergang über Assuan und dem Nil, schauten uns ein typisches Nubierhaus mit Innenhof (zum schlafen bei grosser Sommerhitze) an und landeten schlussendlich in einer Parfumfabrik, wo ich die Parfum-Essenz "Fahrenheit" von Christian Dior kaufte (£50 = Fr. 13.--). Wahrscheinlich haben sie mich übers Ohr gehauen, denn ich denke, die Essenz ist reine Chemie, riecht aber wunderbar.

Bazar in Assuan

Der Bazar in Assuan hat mir ganz speziell gefallen. Seine intensiven Düfte und sein emsiges Treiben haben mich fasziniert. Nach dem Nachtessen so um 21 Uhr Uhr ging ich auf den Bazar. Ich kaufte mir hier Malwen-Tee. Katja, meine Tochter, hat mir von diesem Tee der Hibiscus-Blüte berichtet. Für ein halbes Kilo hat sie £25 bezahlt.

Ich war gespannt, zu welchem Preis ich einkaufen konnte. Da man aber handeln musste, sollte ich den Einheimischen-Preis kennen. Aber wie? Kurzum habe ich eine verschleierte Einheimische nach dem Preis gefragt, den sie soeben bezahlt hat. Auf diese Weise erhandelte ich mir das Pfund Malventee für £10 (d.h. Fr. 2.50). Wie sagten anschliessend doch die Händler auf dem Bazar bewundernd: "Guter Preis!".

Abu Simbel

Zum Schluss habe ich mir noch einen Galabeya mit Kopftuch zu £85 (etwa Fr. 22.--)gekauft. Ich wollte ihn an der Galabeya-Party auf dem Schiff tragen. Der typische rockähnliche Anzug der Aegypter war aus weissem Baumwolltuch mit langen Ärmeln und blau bestickt.


5. Reisetag: Assuan (Mo, 27. Jan. 2003)

Abu Simbel

Am Vormittag gings mit dem Flugzeug (Egyptair) zum gigantischen Abu Simbel Tempel. Unter dem Reiseführer Mustapha wurden die Hotelplan- mit unserer nur aus 3 Personen bestehenden Esco-Reisegruppe zusammengelegt. Dabei war aber auch die hellblonde Schweizerin, die mir bereits am Flughafen Kloten aufgefallen war. Sie interessierte mich, denn sie war hübsch und solo. Schon bald kam ich mit ihr ins Gespräch. Sie hiess Aita, ist Bündnerin und kommt aus Scuol/Engadin. Sie arbeitete als Reiseleiterin in Sharm-el-Sheikh ... im selben Hotel notabene, wo ich wohnen sollte....

Aber es gab auch die beiden Tempel anzuschauen. Die mehr als 3000 Jahre alte Tempelanlage des Königs Ramses II liegt 280 km südlich von Assuan. Erbaut wurde die beiden Tempel dicht am Nil, als Machtdemonstration des Pharaos, der den grossen Ramses-Tempel Amun-Re und Re-Harachte weihte, während der kleinere Hathor-Tempel der Göttin Hathor und Nefertari, der Gattin Ramses II., geweiht war.

Im kleinen Abu Simbel Tempel
Eingang in den kleinen Tempel Raum im kleinen Tempel

Seit 1968 stehen die beiden Tempel knapp 200 m weiter landeinwärts und 60 m höher, nachdem der Tempel wegen des Staudammbaus in dreijähriger Arbeit Stein für Stein versetzt worden war. Dafür mussten die Tempel in 20-Tonnen-Blöcke zersägt, abgetragen und zum neuen Standort gebracht werden. 40 Mio US$ kostete das Unternehmen. Ueber 17'000 Blöcke wurden bewegt. Ein internationales Baukonsortium setzte das von der UNESCO geleitete Projekt in die Tat um. Dabei wurde auch auf eine mathematische Meisterleistung von Ramses II. geachtet, nämlich das Lichtspiel der aufgehenden Sonne (zu sehen immer am 22. Februar und am 22. Oktober). Ihre Strahlen fallen ab 05:58 Uhr durch das Eingangsportal und einen 65 m langen Gang genau so in das Allerheiligste, dass der Gott Ptah keinen einzigen Strahl abbekommt, die Götter Amun und Re-Harachte je sechs Minuten im Licht sitzen und Ramses II. schliesslich zwölf Minuten im Sonnenlicht erstrahlt.

Blick ins Heiligtum Blick auf die 4 Gottheiten

Die beiden Tempel in Abu Simbel habe ich gemeinsam mit Aita angeschaut. Zu zweit hat man eben doch mehr Musse und Geduld, vorausgesetzt man hat dieselbe Wellenlänge und Interessen.

Fresken Fresken

Bauchtanz-Abend

Gross war er angekündigt, der Bauchtanzabend. Aber ich war etwas enttäuscht. Ich habe schon besseres gesehen, es fehlte mir der echte Hüftschwung. Dies war aber nicht so schlimm. Meine Reisegruppe glänzte (glücklicherweise) durch Abwesenheit, so habe ich mich der Reisegruppe von Aita angeschlossen. Es wurde zu einem wunderbaren Abend und ich lernte Aita besser und auch näher kennen. Scheinbar bin ich ihr als kaugummikauender Mann ("der wahrscheinlich kürzlich das Rauchen aufgehört hat" vermutete sie) bereits in Zürich in der Abfertigungshalle aufgefallen.... und dann reichte die Zeit auch für ein paar Runden auf dem Tanzparkett. Aita lag mir gut in den Armen!.


Nilschiffe

6. Reisetag: Assuan - Kom Ombo - Edfu - Esna - Luxor (Di, 28. Jan. 2003)

Wüste und Landwirtschaft Sonnenuntergang
Dorf am Nil

Ruhetag war angesagt. Auf der Rückfahrt nach Luxor konnten wir den ganzen Tag auf dem Sonnendeck verbringen und die Landschaft geniessen. Leider wars etwas windig auf dem Sonnendeck, sodass ich ein Leibchen anziehen musste.

Fischer auf dem Nil
Auf der Kapitänsbrücke Aita

Mit Aitas Reisegruppe konnte ich den Motorraum und das Steuerhaus unseres Nil-Schiffs besichtigen. Das Schiff hatte 3 Antriebsmotoren, sowie weitere Motoren für die Wasseraufbereitung und Stromerzeugung. Der Kapitän fährt das grosse Nilschiff ohne Radar- und Echolot-Hilfen. Allein mit seiner Erfahrung kennt er die Fahrrinne und Untiefen innerhalb des sehr unebenen Nils. Die Kapitänswürde wird vom Vater auf den Sohn vererbt.

Galabeya Party Bauchtanz

Galabeya Party.

Am Abend fand dann die Galabeya Party statt. Es lag grosse Spannung in der Luft. Keine wollte verraten, was er anziehen wird. Für diese Party habe ich mir in Assuan eine prächtige weisse Galabeya mit blauen Stickereien gekauft. Es wurde ein tolles Fest. Da meine Reise-Gruppe langweilig war, wechselte ich zur Aitas Reisegruppe und genoss den schönen Abend mit Tanz, Spiel und interessanten Gesprächen.


7. Reisetag: Tempelanlage Karnak in Luxor (Mi, 29. Jan. 2003

Etwas nach Mitternacht um 01:00 Uhr landeten wir dort wieder, wo wir vor 1 Woche unsere Nilrundfahrt starteten, in Luxor.

Säulenhalle Karnak-Tempel Hieroglyphen am Karnak-Tempel

Karnak-Tempelanlage

Mit "weit verzweigte Tempelstadt" beschreibt man am besten die Ausmasse (500 x 500 m) der bedeutendsten ägyptischen Monumentalanlage, deren Bauten teilweise 2000 Jahre v. Chr. entstanden sind. Immer wieder haben Pharaonen das Heiligtum um weitere Höfe, Säulensäle und Tempel vergrössert.

Säulen im Karnak-Tempel Säulen im Karnak-Tempel Säulen im Karnak-Tempel

Grosser Amuntempel

Das bedeutendste Bauwerk von Karnak ist der "Grosse Amuntempel". Er ist dem thebanischen Reichsgott Amun geweiht und wurde von Ramses II. erbaut. Bevorzugt liess sich Ramses als tollkühner Kriegsheld, der den Feind abschlachtet, darstellen, als Liebling der Götter. Diese Motive finden sich auf dem Pylon. Nie wurde in Aegypten ein grösserer Pylon erbaut, als der von Karnak, der mit einer Breite von 113 m, einer Höhe von 43 m und einer Dicke von 15 m alle Dimensionen sprengt.

Grosser Säulensaal

Zu einem der 7 Weltwunder zählte im Altertum der Grosse Säulensaal von Sethos I. und Ramses II. mit 134 jeweils 24 m hohen Rundsäulen (das enstpricht einem 7 stöckigen Hochhaus), aufgestellt in 16 Reihen auf einer Fläche von 104 x 52 m. Säulen und Wände sind über und über mit Hieroglyphen verziert. Hier stockte mir der Atem. So etwas habe ich noch nie erlebt.

Obelisk der Hatshepsut

Ein weiterer Blickfang ist der Obelisk von Hatschepsut mit einer Höhe von Fast 30 m und 323 t schwer. Sieht man von dem unvollendeten Obelisken in Assuanm ab, so ist dieser Wolkenkratzer der Vergangenheit heutzutage Aegyptens höchster Obelisk. Er wird nur von der rund 1,2 m höheren Lateran-Nadel in Rom übertroffen.

Hatschepsut Obelisk Hatschepsut Obelisk

Sound & Light im Karnak-Tempel

Den absoluten Höhepunkt meiner Aegyptenreise erlebte ich nach Sonnenuntergang zusammen mit Aita: Hand in Hand und Schritt für Schritt bewegten wir uns durch die Anlage des Karnak-Tempels, während mit unzähligen Licht- und Toneffekten in Form eines historischen Hörspiels die Geschichte des Tempels erläutert wurde. Wir beide waren einfach weg, kleine Menschen inmitten gewaltiger Räume, Säulen und deren Geschichte. Eine derartige Aura habe ich noch nirgendwo erlebt. Ich war froh, dass ich nicht alleine diesen unheimlichen Kräften und starken Schwingungen ausgesetzt war.


8. Reisetag: Luxor - Kairo (Do, 30. Jan. 2003)

Die Wege von mir und Aita trennten sich hier für 2 Tage. Aita flog heute direkt nach Sharm-El-Sheikh, während ich 2 Tage in Kairo verbringen wollte. Tagwache war um 04:30 Uhr, Abflug 07:15. Es gab noch einige Aufregung, weil der Reiseleiter die Plätze im Flugzeug nicht reserviert hatte. Wir mussten bis kurz vor Abflug warten, bis es sicher war, dass noch 7 Plätze für unsere Reisegruppe vorhanden waren. In Kairo angekommen wurden wir von einer junge ägyptische Reiseleiterin in perfektem Deutsch begrüsst. Sie führte uns direkt zu den Pyramiden via die sog. Totenstadt, die wir aber nur aus dem Bus heraus sahen

Mamlukengräber Totenstadt)

Fälschlicherweise werden die Gräber oft Kalifengräber genannt, passender ist aber die Bezeichnung Totenstadt, denn die Gräber erinnern oft an Häuser. Dass die Totenstädte heute dicht bewohnt sind, muss nicht verwundern. Sie waren so konzipiert, dass sich Grabbesucher dort aufhalten und den Tag verbringen konnten. Bedingt durch Armut und Wohnungsnot sind die Grabwohnungen für viele die einzige Bleibe geworden.

Cheops-Pyramide und Sphynx Sphynx von Gizeh

Pyramiden von Gizeh

Die Pyramiden von Gizeh, erbaut zwischen 2700 bis 2560 v Chr., stellen den Höhepunkt der ägyptischen Pyramidenarchitektur dar. Die Idee der Pyramiden war, dem gottgleichen Pharao den Weg ins Totenreich zu bereiten - in einem möglichst einbruchsicheren Grab.

Die Cheops-Pyramide: An die 2.5 Mio Steine, davon jeder mindestens 2 t schwer, wurden für die um 2528 v. Chr. fertiggestellte sogenannte grosse Pyramide verwendet, der Grabstätte des Pharao Chufu. Die Cheops-Pyramide ist 137 m hoch und hat eine Basisbreite von 227 m. Nach Hochrechnungen sollen 60'000 bis 70'000 Menschen gut 20 Jahre alleine an dieser Pyramide gearbeitet haben.

Die Chephren-Pyramide: Ungefähr 50 Jahre nach der Cheops-Pyramide wurde diese Grabstätte des Pharao Chaf-re errichtet. Die Chephren-Pyramide ist 136 m hoch und hat eine Basisbreite von 210 m.

Die Mykerinos-Pyramide: Sie ist mit ihrer Höhe von 108 m und ihrer Basibreite von 79 m die kleinste der drei in der 4. Dynastie entstandenen Pyramiden. Als die Briten im 19. Jh. den Sarkophag nach England bringen wollten, sank das Schiff vor der spanischen Küste.

Die Sphinx

20 m Höhe, 73 m Länge, ein Gesicht von über 4 m Breite - das sind die Ausmasse der Sphinx, eines Löwen mit Menschenkopf (er ist männlichen Geschlecht). Als Wächter hütete er den Eingang zum Totenreich..

Allzu gute Zeiten standen dem Koloss aber nicht bevor. Sein rätselhaftes Lächeln schien viele zu erschrecken, und mamlukische Schützen waren es, die den Kopf der Sphinx für Schiessübungen benutzten, und ihn teilweise zerstörten.

Hotel Mövenpick Resort Cairo Pyramids

Am ersten Abend, Freitag ist in Aegypten ihr Sonntag, erlebten ich zwei ägyptische Hochzeiten begleitet von einer typischen einheimischen Musikkapelle u.a. mit Schalmei-Blasinstrumenten in für uns sehr ungewohnten Tonklängen. Bin am zweiten Abend im Thai-Restaurant vom Mövenpick essen gegangen. Es war eine etwas kühle Atmosphäre, aber das Essen hat geschmeckt, und der Preis war günstig (Fr. 35.--)

Nachtessen in Pharao-Schiff

Am ersten Abend in Kairo habe ich mich zu einem Nachtessen in kitschigem Pharaonen-Design auf einem Nilschiff entschlossen. Es wurde zu einem ganz speziellen Erlebnis. Bereits beim Eingang begrüsste ein vergoldeter Tempelwächter die Gäste. Auch die Bedienung war in altägyptischen Kostümen. Dann legte das Schiff ab und machte eine Nilrundfahrt inmitten von Kairo. Das ägyptische Buffet war Spitze, ebenso die Bauchtänzerin und der Derwisch-Tanz, der zum Schluss die Geburt eines Kindes darstellt.


9. Reisetag: Kairo (31. Jan. 2003)

Smog über Kairo

Von 9 - 14:40 Uhr dauerten der heutigen Besichtigungen und bildeten den Abschluss meiner kulturellen Aktivitäten. Am Nachmittag genoss ich noch den Swimmung-Pool und die Ruhe. Ich war körperlich und geistig müde!

Zitadelle und Mohammed-Ali-Moschee (Alabaster-Moschee)

Saladin, der Gründer der Aiyyubiden-Dynastie, liess im 12. Jh. die Festung aus Steinen von abgetragenen Bauten aus Memphis und Sakkara nach dem Vorbild der Kreuzritterburgen im Heiligen Land erbauen. Die zentrale Moschee der Zitadelle ist die Mohammed-Ali-Moschee, auch Alabaster-Moschee genannt. Alabaster, Gold, Teppiche im Stil des türkischen Rokoko Istanbuls prägen das Innenbild der Moschee.

Alabaster Moschee Alabaster Moschee

Sultan-Hassan-Moschee

Im 14. Jh. enstand der festungsartige Bau der Sultan-Hassan-Moschee, der mit 81.6 m das höchste Minarett der Stadt besitzt. Spitzbogige Tonnengewölbe bestimmen die Gebetsräume. Der Imam, der Vorbeter, benutzt hier den ältesten Koranständer Aegyptens, eine Meisterarbeit aus Tannenholz mit Einlagen aus Ebenholz und Elfenbein.

Hassan Moschee

Ägyptisches Nationalmuseum

1858 wurde das Aegyptische Nationalmuseum gegründet. Mit seinen ca. 150'000 Objekten gehört es zu den grössten Museen der Welt. Die Sammlungen umfassen unter anderem Statuen von Königen, Granitsphinxen, Totenfiguren, Leichentüchern und Grabbeigaben. Besonders berühmt sind Tutanch-Amuns Kriegswagen, seine Totenmaske und der Sarg aus 225 kg massivem Gold.

Tutenchamun Tutenchamun

 

Ramses II

Khan el Khalili Bazar

Der Khan el Khalili Bazar ist bestimmt einer der grösseren Bazare (=Markt). Unbestritten wars für mich ein Erlebnis, als ich den einheimischen Teil fand und dort durch die Gewürz- und die Tuch/Baumwollgassen schlenderte. Der Duft bei den Gewürzen war derart intensiv, dass es mich zum Husten reizte. Wie Ameisen huschten die Verkäufer, Träger, Kunden und Kinder umher.

Bazar Bazar

Einheimische auf meiner Reise

Auf meiner mehrtägigen Fahrt habe ich nicht nur alte Steine, Felsen und Landschaften getroffen und fotografiert, sondern auch Menschen aus Aegypten

Afrikanerin Reiseführer Mustapha Aegypter
Besucherinnen Aegypter - Wasserpfeife Fellache

10. Reisetag: Kairo - Sharm el Sheikh (Sa, 1. Feb. 2003)

Um 04:15 war Tagwache und um 05:45 Abfahrt gings zum Flughafen per Kleinbus durch den Wahnsinnsverkehr von Kairo. Eine solche Fahrt muss man erlebt haben. Da gelten keine Regeln. Alles ist erlaubt. Es gibt nur ein Muss: die Hupe.

Dann der grosse Chaos in der Abfertigungshalle für innerägyptische Flüge im Flughafen Kairo. So etwas habe ich noch nie erlebt. 1000 - 2000 Passagiere standen Mann neben Mann, Frau neben Frau in 2 Abfertigungsräumen. Es fehlte jedoch jede Anzeige über Flüge. Nach einigem aufmerksamem Hinhören stellte ich fest, dass nach der Farbe der Boarding Cards aufgerufen wurde. Ich hatte eine Rosafarbene. .... Aufgerufen wurde jedoch in arabischer Sprache! Erst nachdem ich mich zu einem der Ausgänge durchgekämpft und in Englisch nach dem Flug nach Sharm fragte, war mir klar, dass ich hier richtig war.

Um 09:15 trafen wir im Hotel Ghazala ein und ich konnte ein schönes Bungalow (die Nr. 225) nahe dem Sand-Strand beziehen. Die Lufttemperatur war wunderbar warm. Und was war wohl mein erster Gedanke? Ich musste unbedingt Aita sehen, die ja hier arbeitete und "mich von Berufs wegen betreuen musste". Ich fand sie auch. Aita sah blendend aus. Ein gelb-schwarzes Stirnband brachte ihre blonden Haare und ihren gebräunten Teint wunderbar zur Geltung .....

Ab 11 Uhr lag ich am Strand und sonnte mich, denn ich wusste, abends gehen wir zusammen mit Therese und Albert aus Bassersdorf/ZH, Silvia und Stuart aus Nyon aus. Aita brachte uns, wir sassen tatsächlich zu sechst (3 vorne und 3 hinten) im kleinen Hyundai, ins Old Sharm und lud uns ein zu einer wunderbaren Fischplatte mit Langusten, Shrimps, Calamares und Fisch. Anschliessend gings zur Folklore (Bauchtanz, Wasserpfeiffe) ins 1001-Nacht. Ein kitschiger Gebäudekomplex mit vielen Restaurants und Freiluftbühnen.


11. Reisetag: Sharm el Sheikh (So, 2. Feb. 2003)

Tagsüber genoss ich die Sonne, lag auf dem Liegestuhl und ging auch tauchen. Leider war die Tauchbrille von Katja etwas zu klein und passte nicht auf meinen grossen "Schädel". Abends ging ich mit Werner und Heidi von Rheinfelden Libanesisch essen auf der Bahnhofstrasse. Ja, so heisst die Hauptstrasse an der Naame Bay, obwohl es dort keine Eisenbahn gibt.


12. Reisetag: Sharm el Sheikh (Mo, 3. Feb. 2003)

Tagsüber "sünnele, Strandbar und lesen. Abends fuhren wir (nur Aita und ich) direkt vom Hotelplan-Büro nach Old-Sharm, wo Aita mich in ein typisch ägyptisches Restaurant führte. Wir sassen am Boden auf einem Matratze vor einem niedrigen runden Tisch. Aita bestellt je eine feine Suppe mit (Pinien-) Kernen, Salate gegessen mit Fladenbrot, gebratene Poulet-Schenkel, sowie eine Flasche Mineralwasser. Es hat wunderbar geschmeckt und wisst ihr, was das gekostet hat? Ich habe grosszügig von 25 auf 30 £ aufgerundet, das sind Fr. 7.50 für beide Personen.

Das Essen wurd unheimlich gemütlich. Wir erzählten uns unsere Vergangenheit und lachten über unser bisheriges interessantes aber auch chaotisches Leben. Wir beide haben die Umgebung ganz vergessen, auch Aita. Wie sie erst später erfuhr, waren im selben Restaurant mehrere ägyptische Reise-Führer, die sie gar nicht bemerkte.


13. Reisetag: Sharm el Sheikh (Di, 4. Feb. 2003)

Aita hatte heute Dienstag frei und wollte einen Tauchlehrgang machen. Abends wollten wir zusammen ausgehen. Aber es kam ganz anders. Am Nachmittag kam die Schreckensmeldung per SMS. Sie hätte Probleme und könne nicht kommen. Ich war total deprimiert .... Mein Appetit war verflogen. Ich blieb zu Hause. (Später erfuhr ich den Grund: einer ihrer Freundinnen ist Geld gestohlen worden und die Polizei war im Haus.)


14. Reisetag: Sharm el Sheikh (Mi, 5. Feb. 2003)

Mein letzter Tag in Sharm-el-Sheikh. Abschiednehmen war angesagt, Abschied auch von Aita. Wir alle vom ersten Tag gingen ins japanische Restaurant Kookai und assen uns durchs Menue. Es war wunderbar und lustig. Aita war hier bekannt. Als Blondine wurde sie natürlich von allen begrüsst. Auch hier kurz die Kosten: Fr. 35.-- pro Person! (im Sakura in Basel müsste ich fürs selbe um die Fr. 100.-- hinlegen).

Dann spazierten wir am Strand entlang ins Hotel Sofitel am anderen Ende der Bucht. Hoch über dem Meer tranken wir Kaffee und genossen den nächtlichen Rundblick über die Naama Bay. Es sollte das letzte Mal sein, dass ich Aita sah, bevor ich abreiste. Ich war in Hochstimmung, weil es ein schöner Abend war, aber auch etwas traurig, weil ich Abschied nehmen musste. Abschied von einer wunderbaren Zeit im Lande der Pharaonen, von einer Begegnung, die unfassbar ist.


15. Reisetag: Rückflug Sharm el Sheikh - Zürich (Do, 6. Feb. 2003)

Wegen Schneefällen in Zürich flog mein Flugzeug, eine MD-82 der Swiss, mit 2 Stunden Verspätung in Zürich ab.... und als Konsequenz kehrte der Flieger natürlich auch 2 Stunden verspätet zurück. Um 22.10 Schweizer Zeit landete ich in Zürich-Kloten. Im Laufschritt zum Bahnhof, Umsteigen in Zürich und um halb 1 war ich wieder zu Hause in meiner schönen Wohnung in Binningen. Ein Strauss wunderbarer rotgelber Tulpen von Katja begrüsste mich. Es war schön, wieder zu Hause zu sein.


Nachwort

Damals fotografierte ich noch mit meiner analogen Canon EOS-1000 auf Fuji-Negativ-Filme und der ganz neuen Digital-Kamera Casio QV-3000EX. Die Casio war eine der ersten brauchbaren Digital-Kameras, die vernünftige Bilder machte. 245 digitale Fotos und 209 konventionelle Fotos habe ich geschossen. Die analogen Farbbilder habe ich durch Scannen digitalisieren lassen.

Mit Aita verkehrte ich lange Zeit über Mail, Brief und Telefon. Ich hoffte damals, dass unsere Freundschaft weiterleben werde, aber sie verlief im Sande, denn Aita wohnte nach ihrer Rückkehr im Raume Chur, weitab von Basel.

 

Mail an Max Lehmann
Schafmattweg 13, CH-4102 Binningen
Jump to (1 kB)

Zur Liste der Foto-Galerien
https://www.maxlehmann.ch/menu/home_euro.htm
Jump to (1 kB)

Home